Pressemitteilung
Bewährtes Beratungsangebot von FRAU&BERUF durch Wandel der Förderpolitik in Gefahr
Seit 35 Jahren setzt sich Frau und Beruf erfolgreich für die berufliche Beratung und Unterstützung von Frauen in Schleswig-Holstein ein. Durch gravierende Änderungen der Förderrichtlinien steht das bisherige Konzept der Beratungsstellen auf dem Prüfstand. Mit dem Ziel, Frauen den Wiedereinstieg in den Beruf zu erleichtern und das volle Potential an Fachkräften zu heben, hat FRAU&BERUF über die Jahre hinweg unzählige Frauen auf ihrem beruflichen Weg begleitet und gestärkt.
„Der Beratungsansatz von FRAU&BERUF ist bewusst niedrigschwellig gestaltet. Durch mobile Beratungstage und die enge Zusammenarbeit mit lokalen Netzwerken werden Frauen direkt vor Ort erreicht. Diese Form der Beratung ist vertraulich und unabhängig“ so Magdalena Drexel, Sprecherin der Landesarbeitsgemeinschaft der kommunalen Gleichstellungs- und Frauenbeauftragten.
„Durch die enge Zusammenarbeit mit lokalen Netzwerken wie z.B. den kommunalen Gleichstellungsbeauftragten und dem klaren regionalen Bezug der Träger sind die spezifischen Arbeitsmarktgegebenheiten vor Ort bestens bekannt und können in die Beratung der Frauen einfließen“ ergänzt Tinka Frahm, Gleichstellungsbeauftragte des Kreises Pinneberg.
Jedoch stehen nun bedeutende Änderungen bevor: Die Förderrichtlinien sollen überraschend stark verändert werden. Die Reduzierung der Beratungsregionen von sieben auf vier wird unweigerlich zum Verlust der regionalen Trägerschaften führen. Dadurch droht der wertvolle Bezug zum lokalen Arbeitsmarkt verloren zu gehen.
Darüber hinaus sollen die mobilen Beratungsorte von bisher 120 auf nur noch 20 reduziert werden. Dies würde unweigerlich zu einem Verlust an Beratungen und dem Wegfall wichtiger Netzwerkpartner führen. Frauen mit Einschränkungen in Mobilität (inkl. mangelndem öffentlichen Nahverkehr in ländlichen Raum) haben oft nicht die Möglichkeit, die städtischen Beratungsbüros zu erreichen. Frauen ohne entsprechende Technik und digitalen Kompetenzen können nicht online beraten werden
Die Folgen wären gravierend: Die Anzahl der unterstützten Frauen würde sich verringern und das engmaschige Netzwerk, das sich über Jahre bewährt hat, würde unweigerlich Schaden nehmen.
Die Landesarbeitsgemeinschaft der kommunalen Gleichstellungsbeauftragten appelliert an die Entscheidungsträger, die bewährten Strukturen und die hohe Qualität der Beratung nicht durch übergeordnete Veränderungen zu gefährden. Die erfolgreiche Integration von Frauen in den Arbeitsmarkt muss weiterhin prioritär unterstützt werden, um den Fachkräftemangel zu bekämpfen und die Chancengleichheit zu fördern.
Für weitere Informationen und Rückfragen steht Ihnen Wiebke Tischler zur Verfügung:
Wiebke Tischler
Gleichstellungsbeauftragtes des Amtes Kellinghusen
Hauptstr. 14
25548 Kellinghusen
Tel.: 04822 39 333
E-Mail: wiebke.tischler@amt-kellinghusen.de
Über FRAU&BERUF
Seit 35 Jahren unterstützt FRAU&BERUF Frauen in Schleswig-Holstein beim beruflichen Wiedereinstieg. Durch individuelle Beratung, mobile Beratungstage und die Zusammenarbeit mit lokalen Netzwerken bietet Frau und Beruf eine vertrauliche und unabhängige Unterstützung, die speziell auf die Bedürfnisse der Frauen und die Gegebenheiten des regionalen Arbeitsmarktes abgestimmt ist.
Weitere Informationen: www.frau-und-beruf-sh.de
"Wie Frauenhass unsere Demokratie gefährdet-Antifeminismus in Gesellschaft, Politik und Sozialen Medien"
Fachtag am Montag, den 24. Juni 2024, 10:00 – 15.30 Uhr | Christian Jensen Kolleg in Breklum | Anmelden
Programm:
09:30 | Ankommen und Netzwerken |
10:00 |
Beginn und Begrüßung durch die Sprecherinnen der LAG |
10:15 |
Vortrag: "Frauen*hass und Antifeminismus als Bedrohung unserer Demokratie." (Christopher Fritzsche, Phillips-Universität Marburg). |
Antifeminismus stellt nicht nur eine Herausforderung für das Ziel der Geschlechtergleichheit, sondern auch für die Demokratie an sich da. Der Vortrag beleuchtet exemplarisch antifeministische Kampagnen und Akteursgruppen und diskutiert das antidemokratische Potential antifeministischer Diskurse anhand der Verbindungslinien zum verschwörungstheoretischem Denken. |
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11:15 |
Vortrag: " Von Sigma Männern und Tradewives: Antifeministische Inhalte auf TikTok" (Mareike Stürenberg, demo:create- Amadeu Antonio Stiftung) |
In diesem Vortrag werden wir uns eingehend mit der Verbreitung antifeministischer Inhalte auf TikTok auseinandersetzen. Wir werden die unterschiedlichen Aspekte dieses Phänomens beleuchten, angefangen bei der Verherrlichung sogenannter "Sigma-Männer" bis hin zur Propagierung traditioneller Geschlechterrollen durch "Tradwives". Des Weiteren werden wir das Erbe der Pick-up-Artists in diesem Kontext betrachten und diskutieren, wie Antifeminismus auf TikTok als Sprungbrett für radikalisierte Inhalte dienen kann. Dabei werden wir kritisch reflektieren, wie wir diesen Inhalten wirksam entgegentreten |
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12:30-13:30 | Mittagspause |
Ab 13:30 | Workshops |
Workshop 1: "Feindbild Feminismus". (Referent*innen der Regionalen Beratungsteams gegen Rechtsextremismus in Schleswig-Holstein) Welche Argumentationslinien münden in der Feindbildkonstruktion? Wie hört es sich an, wenn extrem rechte Akteur*innen "den Feminismus" delegitimieren? Welche ideologischen Versatzstücke werden in antifeministischen Anfeindungen kombiniert? Im Workshop werden konkrete, mitunter regionale Beispiele gemeinsam besprochen. |
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Workshop 2: "Unverpixelter Hass – Antifeminismus und weitere Menschenfeindlichkeit in Gamingwelten" ( Mick Prinz, Good Gaming - Well played Democracy – Amadeu Antonio Stiftung) Videospiele sind aus dem gesellschaftlichen Alltag nicht mehr weg zu denken. 58% der 6-69-Jährigen spielen gelegentlich Videospiele. Dabei sind Spielechats und Gamingplattformen keine Orte, an denen sich die Spieler*innen gleichermaßen wohl und sicher fühlen können. Eine laute Minderheit von extrem Rechten Akteur*innen versucht Videospielwelten zu instrumentalisieren. Vor allem weiblich gelesene und nicht männliche Spielende werden regelmäßig Opfer von Hass und Ausgrenzung. Der Workshop „Unverpixelter Hass“ gibt Einblicke in antifeministische Tendenzen verschiedener Gaming-Communitys und skizziert misogyne Hasskampagnen im Gaming. Gleichzeitig gibt der Workshop Handlungsempfehlungen für Spieler*innen und nicht Spielende. |
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Workshop 3: "Wie Antifeminismus Partnergewalt begünstigt" (Marija Sachau StoP-Projekt Glinde und Kerstin Schoneboom, Gleichstellungsbeauftragte Stadt Glinde Antifeminismus und Partnergewalt: Was ein nachbarschaftsorientiertes Gewaltpräventionsprojekt dem entgegensetzen kann. Am Beispiel des StoP-Projekts Glinde. |
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15:30 |
Ende der Veranstaltung |
Referent*innen:
Christopher Fritzsche (Philipps-Universität Marburg) ist Politikwissenschaftler und derzeit Doktorand an der Philipps-Universität Marburg. Er untersucht in seinem Promotionsprojekt die antifeministischen und neurechten Debatten rund um die Einführung der „Ehe für alle“ in der Bundesrepublik 2017 aus hegemonietheoretischer Perspektive. Darüber hinaus ist Christopher Fritzsche als Lehrbeauftragter an der FU Berlin und als freier Bildungsreferent tätig.
Mareike Stürenburg (sie/ihr) (Amadeu Antonio Stiftung/ demo:create) ist Sozialwissenschaftlerin und Bildungsreferentin bei der Amadeu Antonio Stiftung. Sie arbeitet als Referentin für das Projekt "Demo:create", das sich mit Desinformation, Missinformation und extremistischen Inhalten auf TikTok beschäftigt. Außerdem ist sie im Monitoring für das Projekt "Good Gaming" tätig. In diesen Funktionen untersucht sie schädliche Narrative in Online-Communitys sowie rechtsextreme Akteure und Netzwerke, die Online-Plattformen für ihre eigene politische Agenda instrumentalisieren.
Mick Prinz (er/ihn) (Amadeu Antonio Stiftung/Good Gaming - Well played Democracy) hat Sozialwissenschaften und Sozialpolitik studiert und arbeitet seit 2017 im Digitalbereich der Amadeu Antonio Stiftung. Seit 2020 leitet er das Projekt "Good Gaming - Well played Democracy", welches sich mit Rassismus, Antifeminismus und Antisemitismus in Online-Games auseinandersetzt.
Die Amadeu Antonio Stiftung setzt sich seit 1998 konsequent gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus in Deutschland ein.
Ergebnisse der Kommunalwahl 2023
Kreistagswahlen 2023 | |||||||||
Stand 16.05.2023 - | |||||||||
vorläufige Ergebnisse
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Kreis | unmittelbare Mandate | Listevertreter:innen | Gesamt | ||||||
Frau | Mann | divers | Frauenanteil in % | Frau | Mann | divers | Frauenanteil in % | Frauenanteil in % | |
Pinneberg | 7 | 18 | 0 | 28,00 | 16 | 26 | 0 | 38,10 | 34,33 |
Nordfriesland | 7 | 16 | 0 | 30,43 | 15 | 27 | 0 | 35,71 | 33,85 |
Schleswig-Flensburg | 5 | 20 | 0 | 20,00 | 14 | 28 | 0 | 33,33 | 28,36 |
Rendsburg-Eckernförde | 5 | 19 | 0 | 20,83 | 12 | 25 | 0 | 32,43 | 27,87 |
Dithmarschen | 8 | 15 | 0 | 34,78 | 10 | 21 | 0 | 32,26 | 33,33 |
Herzogtum Lauenburg | 6 | 17 | 0 | 26,09 | 17 | 23 | 0 | 42,50 | 36,51 |
Ostholstein | 2 | 23 | 0 | 8,00 | 13 | 26 | 0 | 33,33 | 23,44 |
Plön | 10 | 15 | 0 | 40,00 | 19 | 21 | 0 | 47,50 | 44,62 |
Segeberg | 9 | 16 | 0 | 36,00 | 15 | 27 | 0 | 35,71 | 35,82 |
Steinburg | 4 | 19 | 0 | 17,39 | 10 | 22 | 0 | 31,25 | 25,45 |
Stormarn | 9 | 16 | 0 | 36,00 | 15 | 24 | 0 | 38,46 | 37,50 |
Gesamt Landkreise | 72 | 194 | 0 | 27,07 | 156 | 270 | 0 | 36,62 | 32,95 |
Neumünster | 5 | 17 | 0 | 22,73 | 14 | 20 | 0 | 41,18 | 33,93 |
Kiel | 9 | 16 | 0 | 36,00 | 10 | 14 | 0 | 41,67 | 38,78 |
Lübeck | 7 | 18 | 0 | 28,00 | 7 | 17 | 0 | 29,17 | 28,57 |
Flensburg | 9 | 13 | 0 | 40,91 | 8 | 14 | 0 | 36,36 | 38,64 |
Gesamt Städte | 30 | 64 | 0 | 31,91 | 39 | 65 | 0 | 37,50 | 34,85 |
Zusammenfassung | 102 | 258 | 0 | 28,33 | 195 | 335 | 0 | 36,79 | 33,37 |
Pressemitteilung zu "Gendersensible Sprache" anläßlich der VV vom 04.04.2023
Pressemitteilung zur digitalen Vollversammlung der LAG der hauptamtlichen kommunalen Gleichstellungs- und Frauenbeauftragten S.-H. am 04. April 2023
Kiel l 04.04.2023 / Auf der heutigen Vollversammlung der kommunalen Gleichstellungsbeauftragten konnten die Sprecherinnen der LAG über 80 interessierte Gäste (Gleichstellungsbeauftragte aus den Kommunen, Ministerien, JobCentern bzw. Bundesagenturen für Arbeit etc. sowie Beraterinnen aus den Frauenfacheinrichtungen) begrüßen. Als Referentin hat Tinka Beller, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Kappeln und Expertin für gendersensible Sprache einen Impulsvortrag gehalten.
Gendersensible Sprache polarisiert auch nach einigen Jahren der Auseinandersetzung mit dem Thema. Für die einen ist es eine selbstverständliche Form der wertschätzenden Kommunikation, für andere der Untergang der deutschen Sprache. In ihrem Vortrag stellte Tinka Beller verschiedene Studien und Möglichkeiten einer gendersensiblen Kommunikation vor.
In der häufig emotional geführten Debatte entsteht mitunter der Eindruck, dass Vielen Sinn und Absicht des Genderns nicht klar ist. Der eigentliche Hintergrund einer besseren sprachlichen Sichtbarmachung von Frauen (sowie von Inter*, Trans* und non-binären Personen) - als ein Baustein von Gleichstellung - wird daher oft nicht erkannt.
„Sprache prägt unser Denken und unser Handeln, Sprache ist ein zentrales Handlungsinstrument, das Zugehörigkeit herstellt, bewertet und manchmal auch ausschließt“ so Tinka Beller. „mit dem sogenannten generischen Maskulinum wird die Mehrheit der Bevölkerung (Frauen sowie Inter*, Trans* und non-binäre Personen) sprachlich ausgeschlossen.“
„Das generische Maskulinum ist nicht generisch“, führt Tinka Beller weiter aus, „weil es männliche Bilder und Rollen in den Köpfen der Menschen hervorruft.“
„Sprache unterliegt einem ständigen Wandel, niemand spricht heute so, wie vor 30 oder 40 Jahren“ stellt Ulrike Cinieri (Sprecherin der LAG) fest, „früher bezeichnete man eine unverheiratete Frau als "Fräulein”– heute ist es gesellschaftlicher Konsens, dass man als Frau keine Auskunft über den Ehestand geben muss“.
Die politischen Kämpfe der Frauenbewegung seit den 70-er Jahren für Gleichberechtigung, gegen patriarchale Gewalt und für das Recht auf Selbstbestimmung etc. hatten auch immer die Sichtbar-machung von Frauen in der Gesellschaft und damit auch in der Sprache als Ziel.
In den letzten Jahren hat sich zusätzlich das Bewusstsein verstärkt dafür, dass es mehr als zwei Geschlechter gibt. Dies war schon lange Zeit das Erleben vieler Menschen, es ist inzwischen auch wissenschaftlicher Standard und darüber hinaus geltende Rechtslage.
„Die Kommunen haben die Aufgabe und Pflicht die Amts- und Rechtssprache so zu gestalten, dass weder Frauen noch andere marginalisierte Personengruppen (auch Trans*, Inter* und non-binäre Personen) diskriminiert werden“, betont Anna-Theresa Boos (Sprecherin der LAG), „dies ist durch das Grundgesetz (Artikel 3) geboten“.
„Letztendlich ist die gendersensible Sprache eine Form des gegenseitigen Respekts, von Toleranz und einem inklusiven Miteinander. Dies sollte eine Selbstverständlichkeit sein bzw. zum guten Ton gehören“ bekräftigt Tinka Beller. „Dabei ist in der Umsetzung von gendersensibler Sprache Flexibilität, Toleranz, Humor und Fehlerkultur notwendig. Es ist wichtig, dass gegendert wird, aber nicht unbedingt wie.“
Pressekontakt:
Birgit Pfennig
Geschäftsstelle der LAGs kommunaler Gleichstellungsbeauftragter in Schleswig-Holstein
Walkerdamm 1
24103 Kiel
Tel.: 0431-30034721
geschaeftsstelle@gleichstellung-sh.de
Pressemitteilung zur Schließung des Lübecker Marienkrankenhauses
Offener Brief an die Finanzministerin M. Heinold zur Grundsteuerveranlagung
PM & Positionspapier zu "männliche Gewalt im Krieg und die Folgen für Frauen" vom 21.06.22 (VV)
Der Koalitionsvertrag 2022-2027 und die Zusammenfassung der frauenpolitischer Inhalte
Kurs halten - alle im Blick?! Gemeinsames Schreiben der LAG und des LandesFrauenRates zu den Koalitionsverhandlungen
2022 Schreiben von LAG und LFR zu den Koalitionsverhandlungen.pdf (97,8 KiB)
Zusammensetzung des neuen Landtages & Frauenanteil der Direktmandate zur Landtagswahl 22
Kurze Nachlese zur schleswig-holsteinischen Landtagswahl vom 08.05.22:
Der neue Landtag:
Der Frauenanteil im neuen Landtag ist von 30,14% (2017) auf 37,68 % gestiegen.
Den höchsten Frauenanteil hat die Fraktion von Bündnis 90/ Die Grünen (57,14%), den geringsten Anteil die FDP-Fraktion (20%).
Die Bevölkerung Schleswig-Holsteins wird in den kommenden Jahren von 26 Frauen und 43 Männern vertreten sein.
Die größte Baustelle sind dabei die Direktmandate.
Nur neun von 35 direkt gewählten Abgeordneten sind Frauen; während über die Listen Frauen und Männer in einem ausgewogenen Verhältnis eingezogen sind. (siehe unten)
- Die CDU hat von insgesamt 35 Wahlkreisen 32 gewonnen. Sie wird mit insgesamt 34 Sitzen im Landtag vertreten sein.
Von den 32 Direktmandaten der CDU haben 8 Frauen ihren Wahlkreis gewonnen, dies entspricht einen Frauenanteil von 25 %.
Kandidiert hatten in den 35 Wahlkreisen insgesamt 25 Männer und 10 Frauen (Frauenanteil 28,57%)
1 |
Elmshorn |
Birte Glißmann |
2 |
Flensburg |
Uta Wentzel |
3 |
Kiel-Ost |
Seyran Papo |
4 |
Lauenburg-Süd |
Andrea Tschacher |
5 |
Lübeck-West |
Dagmar Hildebrand |
6 |
Ostholstein-Süd |
Wiebke Zweig |
7 |
Pinneberg |
Karin Prien |
8 |
Rendsburg |
Rixa Kleinschmit |
- Von 35 Wahlkreisen gingen 3 Direktmandate an Bündnis 90/Die Grünen. Sie werden voraussichtlich mit insgesamt 14 Sitzen im Landtag vertreten sein.
Von den 3 Direktmandaten hat 1 Frau ihren Wahlkreis gewonnen, dies entsprecht einen Frauenanteil von 33,33 %.
Kandidiert hatten in den 35 Wahlkreisen insgesamt 14 Männer und 21 Frauen (Frauenanteil 60%)
9 |
Kiel-West |
Anna Langsch |
Insgesamt beträgt der weibliche Anteil der gewonnenen Direktmandate der Landtagswahl 22 in Schleswig-Holstein 22,86%.
Wahlprüfsteine und Antworten der Parteien zur Landtagswahl 2022
Wahlprüfsteine und Antworten der Parteien zur Landtagswahl 22.pdf (392,4 KiB)
Die BIG FIVE der LAG - unsere Forderungen an einen Koalitionsvertrag
Im Mai sind in Schleswig-Holstein Landtagswahlen. Die hauptamtlichen kommunalen Gleichstellungsbeauftragten aus Schleswig-Holstein haben die fünf wichtigsten gleichstellungpolitischen Forderungen an den zukünftigen Koalitionsvertrag zusammengefasst.
1. Gewaltfrei leben: Umsetzung der Istanbul-Konvention
Die Istanbul-Konvention ist ein völkerrechtlich verbindliches Dokument des Europarates zur Bekämpfung jeglicher Form von Gewalt gegen Frauen. Die Istanbul-Konvention verpflichtet zur Anpassung des Hilfesystems und zur Schließung von Lücken im Hilfesystem. Sie hat die strukturellen Ursachen von Gewalt gegen Frauen im Blick und macht deutlich, dass ungleiche Machtverhältnisse und strukturelle Benachteiligungen der Nährboden für Gewalt gegen Frauen und Mädchen sind. Deswegen fordern wir eine konsequente Umsetzung der Istanbul-Konvention in Schleswig-Holstein. Weitere Infos dazu findet ihr hier
2. Alle im Blick: Gleichstellung als Querschnittsthema im Koalitionsvertrag
Ob Bauen, Soziales, Gesundheit oder Wirtschaft - gleichstellungsrelevante Fragestellungen finden sich in jedem Ressort der Landespolitik. Wie viel Geld geht in Kitas und welche Standards werden zugrunde gelegt? Wie wird gesichert, dass wohnortnah Schwangerschaftsabbrüche durchgeführt werden können? Welche Mittel der Wirtschaftsförderung werden bereitgestellt, um Frauen beim beruflichen Wiedereinstieg Beratung anbieten zu können? Damit die Vorhaben einer zukünftigen Landesregierung von Beginn möglichst viele Menschen erreichen, muss die Gleichstellung zwischen den Geschlechtern von Beginn an am besten überall berücksichtigt werden. Deswegen fordern wir, dass Gleichstellung als Querschnittsthema im Koalitionsvertrag festgehalten wird.
3. Die Mehrheit beteiligen: Paritätische Besetzung in alle relevanten Positionen
In Aufsichtsräten, Vorstandssitzungen und anderen Gremien werden Entscheidungen getroffen, die sich auf die Lebenswirklichkeit von vielen Menschen auswirken können. Frauen sind in diesen Gremien unterdurchschnittlich vertreten. Noch sind unsere Lebenswirklichkeiten zu unterschiedlich, um auf die Erfahrungen aller zu verzichten, zumal wenn sie die Mehrheit im Land darstellen. Sähen Entscheidungen anders aus, wenn die Lebenswirklichkeit von Müttern, Frauen mit Diskriminierungs- und Gewalterfahrungen, Alleinerziehenden, die unter der Armutsgrenze leben, berücksichtigt würden? Wir denken ja. Deswegen fordern wir die paritätische Besetzung aller relevanten Positionen.
4. Faire Arbeitsbedingungen: Novellierung des Gleichstellungsgesetzes
In den 1990zigern wurden die Verwaltungen in Schleswig-Holstein mit Computern ausgestattet, das Internet erlebte seinen Durchbruch, Handys wurden erschwinglich und der Landtag verabschiedete das „Gesetz zur Gleichstellung der Frauen im öffentlichen Dienst“. Damals ein echter Meilenstein, heute leider veraltet. Faire Bedingungen brauchen alle Menschen, die arbeiten. Wir haben als Gleichstellungsbeauftragte einen besonderen Auftrag, die Gleichstellung in den Verwaltungen zu unterstützen. Dafür benötigen wir ein aktuelles Gesetz: schlank, pragmatisch, zielführend und angepasst an die heutigen Lebensrealitäten. Deswegen fordern wir eine Novellierung des Gleichstellungsgesetzes.
5. Zielstrebig von Anfang an: Prüf-Auftrag für alle Landesgesetze und -verordnungen
Wirken sich Gesetze, Verordnungen und Finanzplanungen eigentlich unterschiedlich auf die Lebensrealitäten von Männern und Frauen aus? Gibt es Vorhaben, die eher für Männer interessant sind? Macht es vielleicht Sinn, sich schon in der Planungsphase mit den unterschiedlichen Auswirkungen auf Männer und Frauen zu befassen? Wir finden ja und das Analyseverfahren Gender Mainstreaming ist zum Beispiel in Skandinavien ein bewährtes Instrument dafür. Deswegen fordern wir Prüf-Aufträge für alle Landesgesetze und -verordnungen.
Unsere frauenpolitischen Eckpunkte zur Landtagswahl haben wir in der Broschüre "Wat mutt- dat mutt.." zusammengefasst. Schaut doch mal rein!
Kommunalwahl 2023
Es ist soweit - die LAG startet auf Instagram!
Zusammenfassung der frauenpolitischen Aussagen in den Wahlprogrammen der aktuellen Landtagsparteien zur Landtagswahl 2022
Wahlprogramme der Parteien zur Landtagswahl 2022.pdf (460,3 KiB)